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Was macht eigentlich die Bechsteinfledermaus?

Wie sieht es aus mit den über 1000 Habitat- und Strukturbäumen die im Zuge des Projekts gesichert wurden?

Mehr als 30 Forstpraktiker der Region haben sich am 05. Februar 2024 zu einer Informationsveranstaltung von HessenForst und dem Naturpark RheinTaunus eingefunden, um 5 Jahre nach dem erfolgreichen Projekt aus dem Bundesprogramm biologische Vielfalt des BfN zurückzublicken und neue KollegInnen im Naturparkgebiet aufzugleisen. Auch nach dem Projekt sollen die gewonnenen Erkenntnisse und der Dialog mit den Projektpartnern nachhaltig fortgeführt werden. Diese Vermittlung der damaligen Projektergebnisse für junge ForstkollegInnen durch Naturparkgeschäftsführer Andreas Wennemann und Projektmitarbeiterin Ramona Divivier standen naturparkseitig auf der Tagesordnung, genauso wie kurze Berichte der Forstpraktiker aus den Revieren zur Entwicklung der Maßnahmenflächen in der Zwischenzeit.

Im Rahmen ihrer Masterarbeit wird Amy Forster im Laufe dieses Jahres die mehr als 1000 Habitat- und Strukturbäume erneut aufsuchen und z.B. auf ihre Vitalität überprüfen. Seit dem Projektende im Jahr 2019 hat sich der Klimawandel mit sichtbarem Trockenstress für die Bäume deutlich bemerkbar gemacht, nicht zuletzt auch durch die derzeitige Massenvermehrung des wärmeliebenden Eichenprachtkäfers in unseren regionalen Wäldern. Daraus resultiert derzeit eine erhebliche Anzahl absterbender alter Eichen in einem Umfang bis hin zum drohenden Szenario eines flächigen Absterbens der Traubeneichen. Bei der Besichtigung einer Maßnahmenfläche in einer Waldabteilung bei Bad Schwalbach wurde die neue Situation unter naturschutzfachlicher und forstwirtschaftlicher Sicht beleuchtet und diskutiert.

Aber nicht nur in der Region hat das Projekt mit seinem Habitateignungsmodell für die Bechsteinfledermaus als Instrument für die Waldnaturschutzplanung seinen Einfluss genommen –

  •  Auch bundesweit fand das Modellprojekt mit seinen beispielhaften Maßnahmen und den mehr als 1200 ausgehändigten Handlungsleitfäden im deutschsprachigen Raum Übertragung und Impulse auf verschiedene Fledermausprojekte in mehreren Bundesländern. 
  • So wurde in den  Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Thüringen und Niedersachsen ein länderübergreifendes Verbundprojekt zur Mopsfledermaus gestartet. 
  • Aktuell finden hessenweit an 50 Koloniestandorten der Bechsteinfledermaus durch HessenForst entsprechende Maßnahmen zum Erhalt der Populationszentren statt. 
  • Auf der 22. Vilmer Sommerakademie des BfN wurde das Projekt im Jahr 2023, als eines von fünf Fallbeispielen, vorgestellt und diskutiert.

Aber natürlich ist nach dem Projekt auch wieder vor dem Projekt – so erarbeitet der Naturpark RheinTaunus in seinem Handlungsfeld Naturschutz und Kulturlandschaft aktuell an einer neuen Projektidee zur Klimathematik in Verbindung mit Biodiversität und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), um hoffentlich bald an die Erfolge aus dem Bechsteinfledermausprojekt anzuknüpfen. Wir dürfen gespannt sein...


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