Die Bechsteinfledermaus in Deutschland
In Deutschland kommt die Bechsteinfledermaus in weiten Teilen des Landes mit Ausnahme großer Bereiche des Nordwestdeutschen Tieflandes und den nördlichen Landesteilen von Schleswig-Holstein vor.
Die Lebensraumansprüche der Bechsteinfledermaus werden am besten von alten, naturnahen Laubwäldern oder Urwäldern erfüllt. Diese sind durch die menschliche Bewirtschaftung in Europa selten geworden. Aus diesem Grunde ist auch die Bechsteinfledermaus keine häufige Art. Weil sie in Deutschland ihren Verbreitungsschwerpunkt hat, zählt sie zu den 40 Tier- und Pflanzenarten, die im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz als deutsche „Verantwortungsarten“ besonders gefördert werden sollen. Mindestens 15% des Weltbestandes der Bechsteinfledermaus lebt hier bei uns in Deutschland (Quelle: Meinig H., 2004, Naturschutz und Biologische Vielfalt, Bundesamt für Naturschutz, Heft 8, S. 117-131).
Hessen liegt wiederum im europäischen Verbreitungszentrum der Bechsteinfledermaus. Zudem ist es eines der waldreichsten Bundesländer und hat einen hohen Anteil von Laubwäldern bei einem Bewaldungsanteil von mehr als 42% der Landesfläche. Das Projektgebiet (gleichzeitig das Gebiet des Naturpark RheinTaunus) liegt im hessischen Mittelgebirge Taunus im Südwesten Hessens. Es ist der waldreichste Naturpark Hessens mit einem hohen Bewaldungsanteil von 63% und großen Anteilen an Eiche (Quercus spec) und Rotbuche. Somit ist die Region hervorragend als Lebensraum für die Bechsteinfledermaus geeignet. Es gibt eine gute Chance, Quartier- und Kolonieverbände der Bechsteinfledermaus zu fördern und damit unmittelbar zur Erhaltung dieser Verantwortungsart beizutragen.
Zu Beginn des Projektes waren in Hessen 90 und im Projektgebiet 6 Wochenstubenkolonien bekannt.