Wie sieht die Bechsteinfledermaus aus? | Die Bechsteinfledermaus | Die Bechsteinfledermaus
Einstellungen

Wie sieht die Bechsteinfledermaus aus?

Natürlich gut, aber welche Merkmale machen mich aus?

Die Bechsteinfledermaus (lat. Myotis bechsteinii) gehört zur Familie der Glattnasenfledermäuse (lat. Vespertilionidae) und zählt mit einem Gewicht von 7-14 g, einer Kopf-Rumpf-Länge zwischen 45 mm und 55 mm und einer Flügelspannweite zwischen 250 mm und 286 mm zu den mittelgroßen Myotis-Arten.

Aufgrund ihrer kurzen und breiten Flügel zeigt die Bechsteinfledermaus einen langsamen, manövrierfähigen Flug - dies ist die perfekte Anpassung an ihre Jagdweise in dichter Vegetation. Als „Gleaner“ können Bechsteinfledermäuse sowohl fliegende, als auch ruhende Insekten erbeuten, wobei sie Letztere vom Substrat (Blätter, Zweige, Boden etc.) absammeln (Fachbegriff „gleaning“). Somit ist diese Art von den Aktivitätsmaxima der Fluginsekten weitgehend unabhängig und das zur Verfügung stehende Jagdhabitat kann effektiv genutzt werden. Ein Aktionsradius von einem Kilometer kann bei strukturreicher Umgebung ausreichende Nahrungsmöglichkeiten bieten. Das im Jahresverlauf wechselnde Beutespektrum umfasst unter anderem Schmetterlinge und deren Larven, Spinnen, Hundertfüßer, Ohrwürmer, Weberknechte, Zikaden, Laubheuschrecken, Mücken, Netzflügler sowie Käfer und deren Larven.

Neben der vertikalen und horizontalen Strukturierung der Wälder sind hohe Beutetierdichten die Voraussetzung für eine erfolgreiche Reproduktion. Die aufgenommene Nahrungsmenge ist in den Phasen der Trächtigkeit und Laktation gegenüber der Postlaktationsphase annähernd verdoppelt, so dass pro Nacht mehr als 2/3 des eigenen Körpergewichtes an Nahrung aufgenommen werden muss. Untersuchungen zeigen, dass der enorme Energiebedarf von reproduzierenden Fledermausweibchen nur gedeckt werden kann, wenn die Erfolgsquote bei den Beutefanghandlungen bei etwa 90 % liegt. Entsprechend muss die Insektendichte in reproduktionsgeeigneten Wäldern so hoch sein, dass ein sehr günstiges Verhältnis von Zeitaufwand zu Beuteerwerb und Energiegewinn entsteht.

Quelle: Institut für Tierökologie und Naturbildung


powered by webEdition CMS